„Frau kann Politik!“

Sitzung der Frauen-Union Ortenau/ Acher-Renchtal mit Frau Edith Schreiner, OB von Offenburg

Am 22. Januar fand im Hotel Sonne Eintracht, Achern, eine gemeinsame Sitzung der Frauen-Union Ortenau und der Frauen-Union Acher-Renchtal statt. Das Schwerpunktthema lag auf der Kommunalpolitik, über welche Frau Oberbürgermeisterin Edith Schreiner vor interessierten Zuhörerinnen referierte.

„Nirgendwo kann man so gestalten, wie es auf der kommunalen Ebene möglich ist.“, beschrieb Edith Schreiner während der offenen Diskussion mit den Mitgliedern der Frauen-Union Ortenau und Acher-Renchtal. „Hier sieht man sofort, was man mit seiner Entscheidung bewirkt hat“, führte sie weiter aus. Es sei die Unmittelbarkeit von Beschlüssen und deren Umsetzung, die sie stolz mache. Doch diesen Stolz empfinden laut Oberbürgermeisterin Edith Schreiner nur wenige Gemeinderäte.
Sie ermutigte positive Entwicklungen auch der Presse mitzuteilen. Es sei schließlich auch für die Bürger schön zu sehen, dass in ihrer Gemeinde etwas vorangehe.
Was die Arbeit in kommunalen Gremien vor allem auszeichne, sei die Vielfalt der Aufgaben, die einen erwarteten. Es sei den Gewählten folglich möglich ihre Stadt oder ihre Gemeinde aus einem ganz anderen Blickwinkel wahrzunehmen. Die Politik sei nicht mit der auf Landes- und Bundesebene zu vergleichen, sie sei viel transparenter und damit auch interessanter, da man viel mehr bewirken könne, so Edith Schreiner. Ein ebenfalls entscheidender Unterschied zwischen der betriebenen Politik auf Bundesebene und Kommunalebene sei die parteiübergreifende Arbeit. Das Sachthema stehe im Vordergrund, nicht die Parteifarbe oder die sich dahinter befindliche Ideologie.
Schreiner möchte vor allem Frauen motivieren, sich politisch mehr einzubringen und auch keine Angst vor poltischen Niederlagen zu haben. Auch sie habe aus vielen negativen Erlebnissen letztlich positive Erfahrungen gesammelt, es sei aber wichtig „sich zu trauen, damit man im Kopf bleibt und einen Achtungserfolg erzielt“.
Darüber hinaus forderte sie Frauen auf, sich nicht nur auf Kinder, Bildung und Haushalt reduzieren zu lassen. „Einen Haushalt führen, das kann ich. Das muss ich keinem beweisen“, so Schreiner. Trotzdem gestand sie ein, dass das „Frau-Sein“ ihr in manchen Situationen einen Nachteil verschafft habe. So schilderte sie, dass es vor eingien Jahren für Arbeitgeber schwer vorstellbar gewesen sei, wie eine Frau mit Kind in Vollzeit arbeiten könne. Auch sie sei in manchen Situationen oft auf ihre Mutterrolle reduziert worden, habe sich aber nicht „unterkriegen“ lassen. Heute sehe das durch die Vielfalt an staatlichen Unterstützungen einfacher aus, es müsse aber noch einiges getan werden, damit Frauen die gleichen Chancen erhielten wie Männer, ob beruflich oder in der Politik.
Am Ende der Veranstaltung betonte sie noch einmal wie wichtig es sei, Frauen für die Politik zu begeistern, da sie diese bereicherten und gemeinsam mit den Männern vorantreiben würden.

Anja Heckendorf


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