"Schützen durch Nützen", Frauen Union Ortenau unterstützt eine nachhaltige und traditionsverbundene Landwirtschaft

In einer Telefonkonferenz der Frauen Union Ortenau, zu der auch Rosa Karcher,
Präsidentin der südbadischen Landfrauenverbandes und Zweitkandidatin von Willi Stächele (MdL, Wahlkreis Oberkirch/Achern/Kehl) eingeladen war, ging es schwerpunktmäßig um die Situation der Landwirte und Gastronomen in Zeiten der Pandemie. Zu Beginn ihres Vortrags hob Frau Karcher hervor, dass es in Baden-Württemberg noch einen Anteil von 30 Prozent an Landwirten im Haupterwerb, hingegen 70 Prozent im Nebenerwerb gebe. Die Gründe für den Rückgang der Landwirte im Haupterwerb seien unterschiedlich.

In einer Telefonkonferenz der Frauen Union Ortenau, zu der auch Rosa Karcher, Präsidentin der südbadischen Landfrauenverbandes und Zweitkandidatin von Willi Stächele (MdL, Wahlkreis Oberkirch/Achern/Kehl) eingeladen war, ging es schwerpunktmäßig um die Situation der Landwirte und Gastronomen in Zeiten der Pandemie. Zu Beginn ihres Vortrags hob Frau Karcher hervor, dass es in Baden-Württemberg noch einen Anteil von 30 Prozent an Landwirten im Haupterwerb, hingegen 70 Prozent im Nebenerwerb gebe. Die Gründe für den Rückgang der Landwirte im Haupterwerb seien unterschiedlich. Ein gewaltiger Anstieg von bürokratischen Regelungen und EU-Verordnungen in den letzten Jahren, konjunkturbedingte Preisschwankungen, der Konkurrenzkampf und Preisdruck in einer globalisierten Welt trügen u.a. dazu bei, dass sich Landwirte vom Haupterwerb verabschiedeten. Auch Aktionen wie die von "Pro Biene" würden auf dem Rücken der Landwirte ausgetragen, ohne mit diesen vorher gesprochen zu haben.

Gerade die Corona-Krise habe aber auch bei vielen Menschen zu einem Umdenken geführt und das Essverhalten und das Bewusstsein für regionale Lebensmittel verändert. Die Nachfrage nach regionalen Lebensmitteln sei deutlich gestiegen und Hofläden erfreuten sich einer regen Nachfrage. Karcher hofft, dass dieser Trend nach Corona weiter anhält. Die Corona-Krise sei für viele Sonderkulturbetriebe eine echte Herausforderung, zumal es Engpässen bei dem Einsatz von Erntehelfern gab.
Auch Peter Hauck, CDU-Landwirtschaftsminister, machte sich dafür stark, dass der Bedarf von bewährten Saisonarbeitskräften über den Luftweg ermöglicht wurde.

Besonders auch die von der Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU) ins Leben gerufene Kampagne "Das Land hilft" (www.daslandhilft.de) habe entscheidend dazu beigetragen, dass sich Schüler, Studenten und Menschen in Kurzarbeit, z.B. aus der Gastronomie, dazu bereit erklärt hätten, den Landwirten bei der Spargel- und Erdbeerente zu helfen. Auch die Frage, warum nicht Asylbewerber auch zur Ernte auf den Feldern eingesetzt werden könnten, wurde kurz angesprochen. Doch hier bestünden teilweise Arbeitsverbote, erläuterte Rosa Karcher. Die Betreiber von Ferienwohnungen seien Mitte Mai sehr erleichtert gewesen, dass sie ihre Tore wieder öffnen durften und die Gäste seien nun äußerst dankbar, dass sie nach Wochen der Einschränkung endlich wieder die Natur genießen könnten, berichtete Rosa Karcher. Allerdings würden die Gastronomen immer noch enorm unter den Einschränkungen leiden und dringend auf das bereits beschlossene Überbrückungsprogramm des Landes warten. Ein weiteres Thema der "Sitzung" war die Offenhaltung der Landschaft sowie die Weidetierhaltung. Die Vorsitzende Birgit Wild-Peter sprach dabei beispielhaft die Situation in Oppenau an. Die Corona-Krise habe - trotz aller Schwierigkeiten - den positiven Effekt gehabt, dass sich junge Familien, aber auch ältere Menschen aufgrund der Reisebeschränkungen stärker mit der eigenen Heimat und Umgebung beschäftigt hätten. So sei der Rotkehlchen-Pfad in Oppenau ein "Renner" geworden, die Ziegen auf der Kleinebene stellten eine weitere Attraktion für Kinder dar. Ingrid Ehle, Vorsitzende der Senioren Union – erwähnte in diesem Zusammenhang auch den Zieglerhof in Lautenbauch, der exemplarisch für eine erfolgreiche Vermarktung ab Hof stehe. Auch hier lockten neben den regionalen frischen Produkten ein "Streichelzoo" tagtäglich Auto- und Radfahrer sowie Familien an. Das neue Investitionsförderprogramm der Bundesregierung zugunsten des Tierwohls wurde vom Vorstand der Frauen Union ausdrücklich begrüßt, darunter fallen u.a. sinnvolle Stallumbauten. Die Frauen waren sich einig, dass solche Konzepte, die eng mit der regionalen Landwirtschaft verbunden sind, ein wichtiger Beitrag für die Stärkung des Tourismus im ländlichen Raum seien. Gerade in dieser Hinsicht grenze sich die CDU klar von den Grünen ab, die die Natur sich selbst überlassen wollen.
Denn wie sehen die Folgen einer "ungepflegten" Landschaft, die immer mehr zuwächst, ohne dass jemand eingreift, aus? Sichtbare und schädliche Folgen zeigen sich in der Verbuschung der Wiesen mit dornigem Gestrüpp, hohen Bäume an den Straßenrändern, die bei Sturm umzustürzen drohen sowie in einem hoher Borkenkäferbefall in nicht-forstwirtschaftlich gepflegten Wäldern wie im Nationalpark, was letztlich zu einem Absterben der Bäume führt. Des Weiteren wurde angesprochen, dass viele Menschen sich keine Gedanken darüber machten, wer für die Offenhaltung und Pflege der Landschaften, Wiesen und Wälder, verantwortlich sei. Hier sprach sich die Frauen Union für eine stärker finanzielle Förderung des ehrenamtlichen Einsatzes derjenigen aus, die für die Gemeinden Landschaftspflege betreiben würden. Diese Arbeit müsse wieder stärker von der Öffentlichkeit und der Politik geschätzt und wahrgenommen werden. Die Bewusstmachung von einer sinnvollen Verknüpfung von Ökologie und Ökonomie sollte daher schon in der Schule beginnen. So plädierten Frau Karcher und die Frauen Union für eine stärkere Verankerung von Themen wie gesunde Ernährung, Bedeutung von Landwirtschaft, Biodiversität und Wertschöpfung vor Ort in den schulischen Lehrplänen. Nicht nur Grundschulkinder sollten sich einen Bauernhof anschauen und die Strukturen der Erzeugung und Produktion von Lebensmitteln kennenlernen, sondern auch ältere Schüler sollten sich mit diesen Themen befassen, denn Nachhaltigkeit fängt direkt vor Ort an.

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