Polizeipsychologe Adolf Gallwitz aus Lahr bei der Frauen-Union Oberkirch in der Mediathek

Eingangs stellte der Referent fest, dass das Tabuthema nicht allein ein Problem der katholischen Kirche sei und nichts mit dem Zölibat der Priester zu tun habe. Das Thema werde der Kirche angehängt, weil sie sich dem Zeitgeist nicht angepasst habe.
Momentan herrsche durch die Medien in der Gesellschaft eine Hypersexualisierung. Gallwitz forderte, bei der Aufklärung über das Tabuthema nicht nachzulassen. Die Täter kämen oft aus dem Bekanntenkreis, die sich das Vertrauen der jungen Opfer erschlichen (»Grooming«). Besonders ging der Psychologe auf die Pädophilie ein, indem er die einzelnen Tätertypen beschrieb. Auslöser körperlicher Gewalt sei auf seelische Verwahrlosung zurückzuführen.
Gallwitz kritisierte, dass sich der Zugang zu pornografischer Darstellung zu leicht über das Internet erschließen lasse. »Nicht wegschauen«, empfahl der Psychologe. Auffälligkeiten im Verhalten von Kindern und Jugendlichen müsse man aufgreifen und an die geeignete Stellen melden. Dabei sollte man mit großer Sensibilität vorgehen, um den Kontakt mit Betroffenen nicht abzubrechen.
Kripobeamter Wolfgang Merkel von der Polizeidirektion Offenburg, der bei der Veranstaltung ebenfalls zugegen war, ist der Ansprechpartner für eine Basisprävention an den Schulen. 
Ulrike Vallendor 

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